Labels

Samstag, 10. September 2016

Queer als Jugendliche in Zürich

Coming-out, bisexuell in Zürich
 

Dieser Blog Post ist ein bisschen anders, als die, an die Ihr euch vermutlich schon gewöhnt habt. Heute schreibe ich nicht über Essen, sondern über Sexualität.
Obwohl die Gesellschaft sich immer mehr daran gewöhnt, dass es Menschen gibt, die nicht auf das  andere Geschlecht stehen, oder die sich nicht im richtigen Körper fühlen, ist noch lange nicht genug getan. Ich rede nicht von krass homophoben Menschen – diese sind zweifelslos auch ein Problem – aber solche Menschen wird es immer geben. Ich rede davon, dass schlichtweg zu wenig darüber gesprochen wird.  Unter anderem dank Celebrities, die sich geoutet haben, herrscht immer mehr Akzeptanz, aber im eigentlichen Alltag hat es noch nicht genug bewirkt. Deshalb glaube ich, dass es wichtig ist, dass mehr Leute von eigenen Erfahrungen berichten. Damit junge Mädchen und Jungen, die sich über ihre Sexualität Gedanken machen, reale Vorbilder haben, mit denen sie sich identifizieren können.

Hier also meine persönliche Geschichte:

Glücklicherweise bin ich in einer Familie aufgewachsen, die sich schon in meiner frühsten Kindheit immer für Homorechte und Ehen eingesetzt hat. Mit zehn fing ich an, über meine eigene Sexualität nachzudenken. Ich verstand noch nicht wirklich wieso, aber ich interessierte mich schon damals mehr für andere Mädchen als für Jungs. Mit dreizehn war ich mir dann absolut sicher, dass ich nicht nur freundschaftliche sondern auch romantische Gefühle für Mädchen hegen konnte. Ab diesem Punkt identifizierte ich mich klar als bisexuell, also von beiden Geschlechtern angezogen. Dafür habe ich mich nie geschämt, wieso sollte ich auch, aber erzählt habe ich es trotzdem fast niemandem. Vor etwas mehr als zwei Monaten bin ich dann, aufgrund meiner mentalen Verfassung, in eine Klinik eingewiesen worden. Dort habe ich viele tolle und bewundernswerte Menschen kennen gelernt. Darunter mehrere, die sich als pan- oder bisexuell, aber auch als schwul fühlten. Zum ersten Mal habe ich ganz offen über meine Sexualität sprechen können. Ich habe auch meine jetzige Freundin dort kennen gelernt. Ich liebe sie über alles und ich  bin wirklich froh, dass ich bi bin. Sonst wäre ich jetzt nicht mit diesem wunderbaren Mensch zusammen.
Auch wichtig ist: fühlt euch nie gezwungen euch zu outen. Es ist schön, wenn ihr diesen Schritt wählt, aber ihr seid genau so ein vollwertiges Mitglied der LGBTQ+ Communitiy wenn ihr es nicht tut. Jedem das seine.

liebe Grüsse und viel Durchhaltevermögen wünscht euch


Dina

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen